Warum psychische Stabilität heute aktiver Schutz ist – und wie Coaching oder Psychotherapie dabei unterstützen können.

Jeden Tag neue Schlagzeilen – und irgendwann ist es zu viel

Krisen, Konflikte, Katastrophen.
Was früher am Frühstückstisch in einer Zeitung stand, ploppt heute rund um die Uhr aufs Smartphone. Immer schneller, immer näher – aber nicht immer verdaubar.
In einem lesenswerten Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 19. April 2025 „Da hilft fast nur Humor“ wurde genau dieses Phänomen beleuchtet: Wie Menschen, insbesondere Jüngere, mit der konstanten Präsenz schlechter Nachrichten umgehen – und was ihnen hilft, stabil zu bleiben.
Zwischen Rückzug, Selbstschutz und schwarzem Humor zeigen sich Strategien, die auch in meiner Arbeit mit Klient*innen immer wieder eine Rolle spielen.

Nachrichtenmüdigkeit ist kein Desinteresse – sondern oft Selbstschutz

Viele Menschen spüren, dass die ständige Präsenz negativer Informationen belastet.
News Fatigue“, also Nachrichtenmüdigkeit, ist längst ein international dokumentiertes Phänomen. Studien zeigen, dass ein Großteil der Menschen gezielt bestimmte Themen meidet – nicht, weil sie ihnen egal sind, sondern weil sie sich überfordert fühlen.

Und das ist verständlich:

  • Negative Meldungen bleiben emotional länger haften
  • Die Informationsmenge wächst schneller, als wir verarbeiten können
  • Ohnmachtsgefühle oder Reizüberflutung sind häufig die Folge

Nicht jede*r kann, will oder sollte immer alles aufnehmen.
Ein bewusster Umgang mit Informationen wird damit zu einem wichtigen Aspekt psychischer Gesundheit – besonders in verantwortungsvollen Rollen.

Resilienz bedeutet nicht, alles auszuhalten – sondern klug hauszuhalten

In meiner Arbeit unterstütze ich Menschen dabei, ihre inneren Ressourcen gezielt zu aktivieren – jenseits von Selbstoptimierungsdruck oder Durchhalteparolen.
Ein besonders kraftvolles, dabei schlichtes Mittel: das Dankbarkeitstagebuch.
Täglich oder wöchentlich bewusst festzuhalten, wofür man dankbar ist, hilft, den Blick neu auszurichten – weg von ständiger Bedrohung hin zu dem, was trägt, stärkt und Halt gibt.
Gerade in Zeiten, in denen äußere Reize überfordern oder innere Klarheit fehlt, kann diese einfache Praxis psychische Stabilität, Zuversicht und Selbstwirksamkeit stärken.
Als ergänzende Übung verwende ich gelegentlich auch das Bild des „Energiefasses“ -wie im FAZ-Artikel auch erwähnt-, um gemeinsam mit Klient*innen sichtbar zu machen, was Kraft kostet – und was nährt.
Schlechte Nachrichten sind dabei selten das einzige große „Loch“.
Es sind oft die vielen kleinen Reize, die unbewusst Kraft kosten – und auf Dauer erschöpfen.
Resilienz heißt also nicht: durchhalten um jeden Preis.
Sondern: sich bewusst abgrenzen, auftanken, mitgestalten – ohne sich selbst zu verlieren.

Schutzfaktoren: Was uns hilft, seelisch gesund zu bleiben

Die Grundlagen für psychische Stabilität bzw. Resilienz sind individuell – und doch zeigen sich immer wieder gemeinsame Schwerpunkte, die ich auch in meiner Begleitung vertiefe:

  • Selbstverantwortung: Ich kann nicht alles ändern – aber meinen Umgang damit gestalten
  • Humor: Als liebevoller Abstand zu etwas, das sonst zu nah käme
  • Selbstfürsorge: Nicht nur reagieren – sondern sich bewusst Gutes tun
  • Lösungsorientierung: Nicht im Problem verharren, sondern handlungsfähig bleiben
  • Werte & Sinn: Ein innerer Kompass, der über das Tagesgeschehen hinausweist

Diese Schutzfaktoren lassen sich nicht erzwingen – aber sie lassen sich wiederfinden, stärken und pflegen.

Was Coaching und Psychotherapie beitragen können

Wachsender mentaler Druck ist keine Frage der Schwäche – sondern eine Frage der Zeit, in der wir leben.
Und manchmal braucht es einen Ort, an dem dieser Druck nicht relativiert, sondern ernst genommen wird – professionell, diskret und auf Augenhöhe.
Je nach Anliegen kann dieser Ort unterschiedlich aussehen:
Coaching bietet Menschen (in aktiven Veränderungsprozessen) einen professionellen Rahmen zur Reflexion, Klärung und Entwicklung. Es unterstützt dabei, Haltung zu finden, Prioritäten zu setzen und psychische Resilienz zu stärken – vor allem dann, wenn das Leben laut, komplex oder überfordernd erscheint.
Psychotherapie hilft, wenn emotionale Erschöpfung, Ängste, depressive Verstimmungen oder das Gefühl innerer Ohnmacht überhandnehmen. Sie bietet einen geschützten Raum, in dem belastende Themen psychologisch aufgearbeitet und stabilisierende Wege entwickelt werden können.
Beide Wege können sinnvoll und wirkungsvoll sein – je nachdem, was gerade gebraucht wird.
Ich arbeite integrativ und begleite Menschen je nach individueller Situation, Zielsetzung und aktueller psychischer Verfassung.

Haltung finden – ohne sich abzuschotten

Wir leben in herausfordernden Zeiten. Und manchmal, wie die FAZ schreibt, „hilft fast nur noch Humor“.
Doch oft hilft auch: innehalten, sortieren, Verantwortung für sich selbst übernehmen – in Coaching oder in psychotherapeutischer Begleitung.
Psychische Stabilität ist kein Zustand – sondern ein Prozess.
Ein Prozess, der begleitet, unterstützt und bewusst gestaltet werden darf – mit Klarheit, Tiefe und einem sicheren Gegenüber.

Wenn Sie merken, dass sich innere Anspannung, Erschöpfung oder Orientierungslosigkeit häufen,
oder wenn Sie sich mehr Selbstverantwortung, Stabilität und innere Ruhe wünschen – begleite ich Sie gerne.
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