Wie wir aufhören, uns ständig zu messen und Vergleichen auszusetzen– und wieder bei uns selbst ankommen dürfen
Zwischen Maßstab und Mangelgefühl
Wer kennt es nicht:
Der Blick auf andere – und das Gefühl, nicht zu genügen.
– Nicht erfolgreich genug. – Nicht schlank genug. – Nicht belastbar genug. – Nicht „glücklich“ genug.
Vergleiche begleiten uns – seit jeher.
Früher waren sie überlebenswichtig: Wer schneller war, hatte mehr Chancen. Wer sich orientieren konnte, konnte sich schützen. Vergleich diente der Einordnung, der Zugehörigkeit, dem Lernen.
Heute ist das anders.
In Zeiten sozialer Medien, permanenter Sichtbarkeit und immer höherer Maßstäbe verkommt der Vergleich oft zum stillen Angriff auf den eigenen Selbstwert.
Warum wir uns vergleichen – und was dabei passiert
Vergleiche sind ein zutiefst menschlicher Mechanismus.
Sie helfen uns, uns im sozialen Gefüge zu verorten. Doch sie schlagen schnell ins Negative um, wenn:
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- wir uns an unrealistischen Idealen messen
- wir das Scheitern anderer nicht sehen (nur den Erfolg)
- wir unseren eigenen Wert von äußeren Maßstäben abhängig machen
Das Problem: Vergleiche verzerren.
Sie zeigen Ausschnitte – keine Hintergründe. Und oft vergleichen wir unser Innen mit dem Außen anderer.
Kleine Übung: Die „Vergleichs-Stopp-Geste“
Immer wenn du dich im Vergleich verlierst, halte für einen Moment inne.
Lege eine Hand flach auf dein Herz oder deinen Bauch und sage innerlich:
„Ich darf anders sein – und bin trotzdem richtig.“
Diese einfache Geste unterbricht den inneren Kreislauf aus Bewertung, Selbstzweifel und Abwertung.
Folgen ständiger Vergleiche
Wer sich ständig vergleicht, verliert irgendwann das eigene Maß.
Häufige Folgen:
– Selbstzweifel oder Scham
– Erschöpfung durch ständiges „mithalten wollen“
– Minderwertigkeitsgefühle trotz objektivem Erfolg
– Neid, Frust oder Rückzug
– Abwertung eigener Stärken und Leistungen
Langfristig kann ständiger Vergleich zu einem verzerrten Selbstbild führen – und in Richtung innerer Leere, Erschöpfung oder sogar depressiver Verstimmungen bis hin zu Essstörungen etc. wirken.
Wieder bei sich ankommen: Wege aus der Falle der ständigen Vergleiche
Vergleiche ganz abzustellen ist kaum möglich – aber wir können lernen, sie besser einzuordnen. Entscheidend ist nicht der Vergleich an sich, sondern unser Umgang damit.
Eigene Werte klären
Was ist mir wirklich wichtig – jenseits dessen, was „man“ tut, hat oder zeigt?
Wer eigene Werte kennt, braucht weniger Bestätigung von außen.
Kleine Reflexionsübung:
Schreibe drei Eigenschaften auf, die du an Menschen bewunderst.
Dann frage dich: Was davon lebe ich selbst bereits – vielleicht auf meine ganz eigene Weise?
Dankbarkeit kultivieren
Dankbarkeit richtet den Blick bewusst auf das, was bereits da ist – und nicht auf das, was (vermeintlich) fehlt.
Alltagstipp:
Am Abend 5 Dinge notieren, die heute gut waren – unabhängig von Leistung oder Vergleich.
Regelmäßig geübt, stärkt das innere Zufriedenheit und Selbstwert.
Digitale Vergleiche begrenzen
Social Media ist kein Abbild der Realität.
Menschen zeigen dort das Kuratierte, das Schöne, das Erfolgreiche – selten das Schwierige oder das Echte.
Bewusst konsumieren, Pausen einlegen, Accounts stummschalten: kleine Handlungen mit großer Wirkung.
Selbstmitgefühl statt Selbstkritik
Statt sich zu verurteilen, wenn etwas nicht gelingt, hilft eine wohlwollende innere Haltung.
Das ist nicht gleichbedeutend mit Nachsichtlosigkeit – sondern Ausdruck von Reife.
Übung für mehr Selbstmitgefühl:
Stell dir vor, du wärst deine beste Freundin oder dein bester Freund.
Wie würdest du mit dir sprechen?
Was Coaching & Psychotherapie bewirken können
Wer sich ständig vergleicht, spürt meist tiefere Themen dahinter:
Unsicherheiten, alte Glaubenssätze, ungestillte Bedürfnisse.
Coaching und Psychotherapie helfen dabei:
– die eigenen Maßstäbe zu überprüfen
– das Selbstwertgefühl zu stabilisieren
– emotionale Verletzungen aufzuarbeiten
– neue innere Haltungen zu entwickeln
– Lebensfreude und Selbstwirksamkeit zurückzugewinnen
Das Eigene entdecken – statt dem Besseren hinterherjagen
Sich zu vergleichen ist menschlich.
Doch sich selbst zu verlieren – das ist nicht notwendig.
Es geht nicht darum, besser als andere zu sein.
Sondern authentisch man selbst zu sein – und darin Halt zu finden.
Wenn Sie sich im Vergleich verlieren, sich minderwertig fühlen oder sich wieder stärker mit sich selbst verbinden möchten – begleite ich Sie gerne.
Buchen Sie ein unverbindliches telefonisches Vorgespräch (kostenfrei) oder gleich Ihr Erstgespräch in meiner Praxis (kostenpflichtig) direkt online über Doctolib.
Ich freue mich auf Sie.